INFO: Der Artikel beschäftigt sich mit Initialen im Allgemeinen. Welche Arten gibt es und wie stehen sie im Text?
Als Initiale wird der erste Buchstabe in einem Text(abschnitt) bezeichnet. Dabei ist eine Initiale immer ein Großbuchstabe. Außerdem unterscheidet sich dieser von anderen Buchstaben durch ihre schmückender Darstellung. Initialen findet man in alten Büchern, im DTP (Desktop Publishing), also in druckbare Dokumenten, und auch im Web und E-Book.
Der Begriff ›Initiale‹ leitet sich vom Lateinischen ›initium‹ = ›Anfang‹ oder ›Beginn‹ ab. Nach Duden sind ›die Initiale‹ und ›das Initial‹ gleichberechtigte, verwandte Formen. Indes werden die Arten von Initialen nach ihrer Position im Text und nach ihrem Aussehen unterschieden. In den Büchern von Forssmann/de Jong (2004), Sommer (1988) und Davidshofer/Zerbe (1961) finden sich folgende Begriffe:
- – eingebaute Initiale (Position)
– einfache / Satzschrift-Initiale (Aussehen)
– frei stehende Initiale (Aussehen) - – Kassetten-Initiale (Aussehen)
- – verzierte Initiale (Aussehen)
- – illustrierte Initiale (Aussehen)
- – überragende (überhängende?) Initiale (Position)
- – angesetzte Initiale (Position)
- – hinterlegte Initiale (Position)
Quellen: Wikipedia.de: Initiale und Universität Tampere (Finnland): Initiale (kein Link mehr zu finden).
Beispiel 1: eingebaute Initialen
Eingebaute Initialen ragen zwei oder drei Zeilen in den Text hinein und sind in vielen Text- und Layoutprogramm schnell erzeugt. Meist wird dann nur eine einfache (Satzschrift-Initiale) für den ersten Buchstaben wie hier verwendet.
Dabei kann der optische Ausgleich sein problematisch sein. Wie bei dem Buchstaben ›E‹ hier, weil er nicht ganz linksbündig mit dem Text ist. Diese Initiale ist frei stehend. Denn im Gegensatz zur Kassetten-Initiale (Beispiel 2) hat sich keinen Rahmen.
Beispiel 2: Kassetten-Initalen
Kassetten-Initalen sind Buchstaben in einem festen Rahmen. Daher haben alle Buchstaben einer Kassetten-Initiale die gleiche Breite. So wie in einem Zeichensatz mit fester Buchstabenbreite (Monospaced-Font). Hingegen frei stehenden Initialen wie im Beispiel 1 unterschiedlich breit sind. Daher sind Kassetten-Initiale von Vorteil bei schmalen Buchstaben wie ›I‹ oder ›J‹.
Gestalten Sie solche erste Buchstaben (z. B. mit Mit Adobe Illustrator und Fontself Maker; siehe Font-Design) selbst, dann ist ein negativer linker Abstand bei den Glyphen wie hier von Vorteil, sodass der Rahmen bündig mit dem Satzspiegel ist. Das erste Wort, das mit einer Kassetten-Initiale beginnt, wird gerne in (echten) Kapitälchen geschrieben.
Beispiel 3: verzierte Initialen
Verzierte Initialen benutzen eine eigene Schriftart. Diese unterscheidet sich folgerichtig vom Fließtextes. Dezente Schmuckelemente (besonders florale Elemente, wie es im Jugendstil üblich war) geben dem Buchstaben seienn Reiz. Mit Adobe Illustrator und Fontself Maker lassen sich eigene erste Buchstaben einfach erstellen.
Beispiel 4:iIllustrierte Initialen
Illustrierte Initialen erinnern sehr an mittelalterliche Handschriften. Diese begleiten kleine Bilder (Miniaturen) den ersten Buchstaben eines Kapitels. Diese Art ist heute nur noch sehr selten zu finden, denn Abbildung oder Zeichnung vor der Kapitelüberschrift heute meist mehr Sinn macht.
Beispiel 5: überragende Initialen
Überragend wird eine Initiale genannt, wenn Sie auf der Grundlinie der ersten Zeile steht und diese überragt. Dabei kann der Text wie hier auch eingerückt sein. Daher nutzen Sie am besten ein Teilungsverhältnis, das sich vom Goldenen Schnitt ableitet. Schließlich ist ein fester Zeilenabstand für Absatz ist zwingend, damit dieser Text sich optisch nicht von den anderen unterscheidet.
Beispiel 6: angesetzte Initialen
Angesetzte Initialen stehen vor der Text und sehen daher wie »angeklebt« aus. Weil der Text nach der Initiale nicht unter dieser erscheint, sondern in der Einrückung verbleibt. Der Trick ist im Drucklayout ein Tabulator zwischen der ersten und dem zweiten Buchstaben, der genau der Einrückung entspricht. Weil dies im Web ist das schwieriger umzusetzen, müssen Sie nach einer anderen Lösung suchen. Beachten Sie daher die unterschiedlichen Breiten von ›I‹ oder ›W‹ führen.
Beispiel 7: hinterlegte Initialen
Hinterlegte Initialen liegen unter dem eigentlichen Text. Dabei sollten sich der erste Buchstabe in der Textfarbe oder im Kontrast deutlich vom Fließtext unterscheiden, damit Letztere lesbar bleibt. Jedoch von einer völligen Überdeckung sollten Sie absehen, damit klar ist, was der erste Buchstabe des Absatzes ist. Statt der Einrückung des Textes wie hier, könnte die Initiale den Text etwas überragen.
Bei Fragen schreiben Sie mir einfach eine E-Mail über die Seite »Kontakt«.
Mehr zum Thema Initialen finden Sie im Artikel »Initialen im Web und E-Book darstellen«.
ENDE