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Geheimschrift Fernschreibcode

Font-Design - Baudot-Code (CCITT-1) und Murray-Code (CCITT-2) - Lochstreifencode - free font, ofl

(Info:) Die Geheimschrift Fernschreibcode ist eine Umsetzung des Baudot-Codes (CCITT-1) und Murray-Codes (CCITT-2) als kostenloser Zeichensatz (free font, OFL). Die Bezeichnung »Geheimschrift« ist im Gegensatz zum Freimaurer-Alphabet oder den tanzenden Männchen nicht ganz richtig; denn hier geht es um eine technische Kodierung von Zeichen für die Datenübertragung. Mehr Information finden Sie weiter unten. Die SVG-Animation zeigt die schematische Darstellung eines Clavier de Baudot in Aktion. Jede der fünf Tasten (gedrückt oder ungedrückt) erzeugt ein Bit des Codes. Die CCITT-1-Symbole erscheinen oben rechts in der Halterung für die Textvorlage. Geschrieben wird das Wort »Code «.

Clavier de Baudot als SVG-Animation - Font-Design - Baudot-Code (CCITT-1) und Murray-Code (CCITT-2) - Lochstreifencode - free font, ofl

(Downalod:) Die SVG-Animation des Clavier de Baudot habe ich in Adobe Illustrator mit fünf Zeichenflächen erstellt und mithilfe meines Javascripts »FrameByFrameSVG« als animiertes SVG mit 2,5 Sekunden pro Bild exportiert.
(Hilfe:) Probleme beim Download?

Die von mir in Adobe Illustrator 2022 mit der Erweiterung Fontself Maker 3.5.7 erstellten Zeichensätze CCITT-1 und CCITT-2 haben eine Open Font License (OFL). Daher können Sie ihn sowohl privat und kommerziell nutzen, ändern, kopieren und weitergegeben. (Rechtlich:) Verboten ist, eine modifizierte Version unter dem ursprünglichen (Lizenz-)Namen zu verkaufen.

Geheimschrift Fernschreibcode

(Tipp:) Download des Fonts »Fernschreibcode« Version 1.0 (3,3 MByte), inkl. Merkblatt (PDF) in Deutsch und Englisch. Das Herunterladen und die Nutzung des Zeichensatzes sind kostenlos. Das ZIP-Archiv können Sie mit dem Entpacker für Windows oder Linux öffnen. Das macOS entpackt das ZIP-Archiv automatisch.

Font-Design - Baudot-Code (CCITT-1) - Lochstreifencode - free font, ofl
Der Baudot-Code, auch CCITT-1 genannt, ist ein 5-Bit-Code für die Datenübertragung, der auf Lochstreifen geschrieben wurde.
Font-Design - Murray-Code (CCITT-2) - Lochstreifencode - free font, ofl
Der Murray-Code, auch CCITT-2 genannt, ist die Weiterentwicklung des 5-Bit-Codes für die Datenübertragung.

Inhaltsverzeichnis

Über die Geheimschrift Fernschreibcode

Der Morsecode als Vorgänger

1837 erfand Samuel Morse den Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen) ist eine Verschlüsselung (Code) zur Datenübertragung. Jedem Buchstaben wurde eine Abfolge von 1 bis 5 kurzen oder langen Signalen (Tönen oder Licht) zugewiesen.
(Hinweis:) Für eine Umsetzung als Zeichensatz ist das Morsealphabet nicht geeignet, da fünf Striche als eine Glyphe sehr viel Platz benötigen.
Ein kurzes Signal (Punkt) steht für den häufigsten Buchstaben »E« und dementsprechend stehen fünf lange Signale (Striche) für die seltene Null »0« . Der Nachteil des Morsecodes liegt darin, dass man einen Menschen zum Kodieren und Dekodieren benötigt. Desweiteren können die Morsezeichen nicht aufgezeichnet und noch mal abgespielt werden.

Der Baudot-Code (CCITT-1)

1875 wurde dann in Frankreich der Baudot-Code eingeführt, der von Jean-Maurice-Émile Baudot (1845–1903) erfunden wurde, und eine direkte Weiterentwicklung des Morsecodes war. Statt einer Taste, wie beim morsen, gab es hier nun fünf Tasten. Somit konnten 25 = 32 Zeichen geschrieben werden. Dieser 5-Bit-Code hatte jedoch mehr als nur 32 Zeichen. Das »A« und »1« haben im Baudot-Code das gleiche verschlüsselte Symbol. Daher wurde die richtige Interpretation erst durch zwei Sonderzeichen möglich, die zwischen Buchstaben oder als Zahl bzw. Sonderzeichen umschalten konnten. 1956 bekam der Baudot-Code den Namen CCITT-1, diese Abkürzung steht für »Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique«. Damit ist der CCITT-1 der erste bitorientierte Zeichencode, bei dem jedes Zeichen durch eine gleiche Anzahl von Bits (im Gegensatz zum Morsecode) dargestellt wurde. Folgerichtig ist er der Urahn der modernen Computercodes von ASCII bis UNICODE.

Der Murray-Code (CCITT-2)

Um 1901 entwickelte Donald Murray (1865–1945) den Baudot-Code weiter und benutze als Eingabegerät eine alphanumerische Tastatur (Schreibmaschinentastatur) zum Kodieren. Die Zuordnung zwischen Klartextbuchstaben/-symbolen und verschlüsselten Symbolen ist in CCITT-2 eine völlig andere als im Baudot-Code (CCITT-1). Der dekodierte (entschlüsselte) Text wurde als Klarschrift von einer elektrischen Schreibmaschine getippt. Der Murray-Code (CCITT-2) war der Standard der Fernschreiber-Netzwerke, auch Telex genannt. Der kodierte Text wurde auf einem 17 mm breiten Lochstreifen gestanzt. Folgerichtig konnten Nachrichten archiviert werden und später noch einmal abgeschickt werden. Der Mensch wurde zum Kodieren und Dekodieren nicht mehr benötigt, da dies die Fernschreiber übernahmen.

Font-Design - Murray-Code (CCITT-2) - Lochstreifencode - free font, ofl
Der Lochstreifen eines Fernschreibers (Telex-Gerätes) mit dem Murray-Code (CCITT-2).

Tipps zur Geheimschrift Fernschreibcode (CCITT-1)

Zur Geheimschrift Fernschreibcode (CCITT-1, Baudot-Code) gibt es folgende Tipps:

(1:) Der Zeichensatz »CCITT-1« enthält neben den Großbuchstaben (A – Z) auch die Kleinbuchstaben (a – z), die mit den gleichen verschlüsselten Symbolen dargestellt werden. Also ist ein Verändern von Klein- auf Großbuchstaben nicht nötig.
(Tipp:) Um die kodierten Zeichen gut lesen zu können, verwenden Sie eine ausreichende Schriftgröße wie 40 Punkt oder mehr.

(2:) Das normale Leerzeichen (U+0020) steht in CCITT-1 zur Verfügung und zeigt ausserdem den Wechsel in den Buchstaben-Modus an. Weiterhin für den Wechsel in den Zahlen/Sonderzeichen-Modus gibt es das NUM-Symbol, das Sie als Ligatur »NUM« schreiben können.

(3:) Weitere Sonderzeichen wie die Bruchzahlen stehen heute in einem Unicode-Zeichensatz nicht zur Verfügung. Diese können Sie jedoch als Ligatur »1/« bis »9/« schreiben.

(4:) Regular und Bold (zwei Stile): Der Stil »Regular« zeigt die kodierten Zeichen. Der Stil »Bold« zeigt unter den kodierten Zeichen auch die Klarschrift in lateinischen Buchstaben. Somit können Sie den verschlüsselten Text einfach mit dem Stil »Bold« entschlüsseln und (Korrektur) lesen.

(5:) Wegen des Verwendens der Stile »Regular« und »Bold« funktioniert der Font CCITT-1 ohne Probleme mit OpenOffice 4, LibreOffice 7 und MS WORD oder anderen Texteditoren, die verschiedene Schriften und Stile erlauben.

Tipps zur Geheimschrift Fernschreibcode (CCITT-2)

Zur Geheimschrift Fernschreibcode (CCITT-2, Murray-Code) gibt es folgende Tipps:

(1:) Der Zeichensatz »CCITT-2« enthält neben den Großbuchstaben (A – Z) auch die Kleinbuchstaben (a – z), die mit den gleichen verschlüsselten Symbolen dargestellt werden. Also ist ein Verändern von Klein- auf Großbuchstaben nicht nötig.
(Tipp:) Um die kodierten Zeichen gut lesen zu können, verwenden Sie eine ausreichende Schriftgröße wie 40 Punkt oder mehr.

(2:) In CCITT-2 gibt es mehrere Steuerzeichen, die die Ausgabe des Klartextes auf dem Telexgerät beeinflussen:
Zahlendarstellung (figures) schaltet die Interpretation für die nachfolgenden Zeichen um. Sie können es als Ligatur »FIGS« schreiben.
Buchstabendarstellung (letters) schaltet die Interpretation für die nachfolgenden Zeichen um. Sie können es als Ligatur »LTRS« schreiben.
Das Leerzeichen (U+0020) steht als normales Leerzeichen ohne weitere Funktion (im Gegensatz zum Baudot-Code, CCITT-2) zur Verfügung.
Ein Weitertransport des Schreibkopfes auf dem Lochstreifen um eine Position erzeugt das Steuerzeichen »NUL«. Es hat keine Auswirkung auf den Klartext.
Wagenrücklauf (carriage return) lässt den Schreibkopf an den Anfang der nächsten Zeile springen. Sie können es als Ligatur »CR« schreiben.
Zeilenschaltung (line feed) lässt den Schreibkopf eine Zeile nach unten springen. Sie können es als Ligatur »LF« schreiben.
(Hinweis:) »CR« und »LF« gibt es heute noch im ASCII-Code, Unicode und in HTML.

(3:) Regular und Bold (zwei Stile): Der Stil »Regular« zeigt die kodierten Zeichen. Der Stil »Bold« zeigt unter den kodierten Zeichen auch die Klarschrift in lateinischen Buchstaben. Somit können Sie den verschlüsselten Text einfach mit dem Stil »Bold« entschlüsseln und (Korrektur) lesen.

(4:) Wegen des Verwendens der Stile »Regular« und »Bold« funktioniert der Font CCITT-1 ohne Probleme mit OpenOffice 4, LibreOffice 7 und MS WORD oder anderen Texteditoren, die verschiedene Schriften und Stile erlauben.

Making of Fernschreibcode

Die Free Fonts Fernschreibercode wurde auf Basis meines Zeichensatzes TimeSaver G40 Mono in Adobe Illustrator erstellt, unter Zuhilfenahme der Erweiterung Fontself Maker und den folgenden selbst geschriebenen Javascripts für Illustrator:

ENDE